Sonntag, 14. April 2013

Produktreview: Malifaux Izamu The Armor

Schon vor geraumer Zeit hat Wyrd Miniatures ihre Produktion auf Plastik umgestellt, alle neuen Miniaturen für Malikfaux erscheinen in Plastik. Weiterhin ist man weg vom klassischen Green Stuff hin zu 3D Design gegangen, beides Änderungen mit denen ich mich recht schwer tue. Viele 3D Designs gefallen mir nicht und ich vermisse stellenweise den recht "klobigen" Stil den ich vom klassischen Modellieren gewohnt bin. Auch habe ich noch Skepsis bezüglich der gedruckten Modelle, insbesondere was die Auflösung und Nachbearbeitung angeht. Gerade im Bereich Epic gibt es hier teilweise ziemlich unschöne Modelle.
Da ich schon recht lange Malifaux spiele, bin ich von dieser Änderung auch "betroffen". Als es neulich Rabatt auf Malifaux Artikel in meinem lokalen Tabletop Laden gab, habe ich mir die eine oder andere Miniatur für von Wyrd Miniatures mitgenommen. Unabhängig davon ob es mir gefällt oder nicht, möchte ich an dieses nun folgende Review so objektiv wie möglich herangehen.
Die Verpackung
Gekauft wurde "Izamu The Armor", eine Großfigur für die Fraktion der Ressurectionists. Izamu stamt aus dem aktuellen Erweiterungsband, "Storm of Shadows". Der Kostenpunkt liegt bei elf Euro für eine Miniatur.

Boxinhalt Izamu
Der Inhalt der voluminösen Kiste ist übersichtlich, enthalten ist ein Gußrahmen, eine Base sowie die Karte der Miniatur. Leider liegt keine Bauanleitung bei, Anfänger könnten sich bei den Pfeilen, welche in das Modell geklebt werden, etwas schwer tun.
Gussrahmen Izamu
Gussrahmen Izamu
Izamu besteht aus insgesamt 15 Teilen sowie einem optionalen Gesicht. Dieses ist auf dem Artwork und auf der Rückseite der Verpackung nicht abgebildet, ich habe mich daher ebenfalls gegen die Verwendung der Maske entschieden. Der Obere Teil des Gussrahmens enthält die Klinge, es folgt der Oberkörper und zuletzt Rückenbanner sowie Accessoires. Die Anzahl der Teile ist, für eine Einzelfigur recht hoch, die Klebestellen sind jedoch recht großzügig gestaltet und stellen kein Problem dar. Ich habe als nächstes die Modelle aus dem Rahmen entfernt und nicht weiter behandelt um die Gussgrate des Modells abzubilden.
Details Gussgrate
In diesem Bild fallen zwei gravierende Schwachstellen auf, der prominente Gussgrat und die Schwächen des 3D Designs in der Seitenansicht. Die Details haben kaum Tiefe, die Kugeln auf den Panzerplatten sind stellenweise langgezogen, alles wirkt sehr verwaschen. In Anbetracht der Deteilvielfalt des Modells ist dies sehr schade da man so am Ende doch wieder viel Freihand Arbeiten muss. Erneut ein Punkt welcher das Modell nicht sehr anfängerfreundlich gestaltet. Ich habe mir weiterhin den Izamu eines Bekannten aus Berlin ansehen können, sein Modell hatte ähnliche Probleme. Es ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass der Guss öfters solche Probleme hat.
Isometrische Perspektive
Der zusammengebaute und entgratete Izamu wirkt recht imposant, auch wenn ich persönlich nicht ganz zufrieden mit der Pose bin. Die Passgenauigkeit ist überraschend gut, es ist quasi kein Arbeiten mit Green Stuff, Milliput oder ähnlichem notwendig. Die gravierenden Gussgrate lassen sich recht gut entfernen, das Plastik ist, verglichen beispielsweise mit Games Workshop Produkten deutlich härter, aber auch weicher als zum Beispiel bei Mantic Produkten. Bei den Bolzen und Pfeilen muss man beim Zusammenbau etwas puzzeln, ansonsten ist das Modell aufgrund von einzigartigen Mulden und Sockeln nur in einer einzigen Konstellation zusammenbaubar.

Frontal
Fast sechs cm ist das Modell hoch, exklusive der Base. Ich habe versucht die Kamera möglichst frontal auszulösen und alle Winkel des Modells abzudecken. 
Links
In dieser Ansicht fällt erneut die geringe Tiefe der Details auf der Bein- und Brustpanzerung auf. Gut zu sehen sind die spurlos entfernten Gussgrate am Fächer des Modells.
Rücken
Vollkommen unverständlich für mich sind die Schulterpanzer. Die Details sind scharf, angenehm tief gegossen und im direkten Vergleich die schlechte Modellierung am Gesäß des Modells. Was man sich hier gedacht hat verstehe ich einfach nicht. Wären alle Details des Modells so genau wie auf der Schulter gäbe es, abgesehen von den Graten, keine berechtigte Kritik am Modell.
Rechts
Das Banner wirkt ein wenig merkwürdig gestalten am unteren Ende, ist sonst aber okay. Es ist viel Platz für Freehands gegeben und der Faltenwurf beschränkt sich auf den unteren Bereich der Flaggen. Kann man eigentlich nicht groß motzen.
Vergleich mit GW
Als letztes möchte ich einen Größenvergleich mit anderen Minaturen machen, den Anfang macht ein Modell von Games Workshop, ein Verfluchter aus Plastik. Dies ist das neueste GW Modell das ich besitze, man sehe es mir nach das ich hier keinen Space Marine oder eine aktuellere Miniatur ablichte. Falls man als Einheitenmonster Izamu verwenden möchte ist dies denke ich ohne weiteres möglich. Falls es jemand macht würde ich auch gerne Fotos sehen, eine komplette Einheit aus untoten Japanischen Samurai sieht sicherlich ziemlich schick aus.
Vergleich mit diversen anderen Miniaturen
Den Abschluss dieses Reviews bildet ein weiteres Vergleichbild. Ganz links steht ein 15mm Khurasan aus dem Road Outlaws Set 2 (END101). Daneben steht ein 28mm Games Workshop Blood Bowl Verfluchter, dann ein Hanged von Wyrd Minatures. Rechts neben Izamu steht ein Keiza Waza Daimyo von Mercs Miniatures.

Izamu ist eines der ersten von Wyrd Miniatures produzierten Modelle in einer neuen Technik und besticht durch eine recht hohe Dynamik. Weiterhin finden sich viele kleine Details und das Modell bietet sich für bunte Farbexperimente und Freehands auf den opulenten Rückenbannern an. Das Modell ist nahezu stolze sechs cm hoch und wird auf einem recht großen Base ausgeliefert, was ebenfalls viel Spielraum für opulente Basegestaltung bietet.
Andererseits hat der Gußrahmen recht starke Gussgrate, der Rahmen enthält viele Einzelteile und es liegt keine Zusammenbauanleitung bei. Die Details auf dem Unterkörper sind verwaschen und ungenau, der Oberkörper und Teile der Beinpanzerung haben unter dem Druck bzw. der Anpassung an die Gußform sehr gelitten.

Izamu ist mit elf Euro auf den ersten Blick relativ teuer, schließlich bekommt man "nur ein Modell", meiner Meinung nach geht der Preis aber in Ordnung, besonders wenn man sich die Konkurenz (Privateer Press, Games Workshop, Mercs Miniatures o.ä.) und deren Preisniveau ansieht. Der Bausatz eignet sich nicht für Anfänger, wenn man aber über die kleinen Schwachstellen des Gusses und des 3D Designs hinwegsehen kann, bekommt man ein imposantes Modell an dem man als Maler sicherlich seinen Spaß haben kann. Und das ist es, was für mich am Ende des Tages wirklich zählt.

Das ich beim Malen Spaß dran habe.


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