Montag, 29. Juli 2013

Endlich! Reaper ist da!


Es ist soweit, der Reaper Kickstarter, welchen ich vergangenes Jahr im Oktober mit unterstützt habe, ist angekommen. Zusammen mit Knuffel haben wir unter anderem zweimal den Vampire Pledge erfüllt. Heute hat Knuffel das Paket vom Zoll abgeholt und wir haben uns gemeinsam auf die Beute gestürzt.
DIE BOX
Das Kickstarterpaket kam in einer überraschend kleinen Box. Nachdem 4 kleine Tesafilm Streifen entfernt waren und drei lagen Pappe zur Seite geklappt waren, erbot sich der Anblick auf die Massen an neuen Miniaturen.
Bitte einmal die "The Legend of Zelda: Ocarina of Time Truhen-Melodie" im Kopf oder auf Youtube abspielen... 
Nun erklärte sich auch warum, trotz über 100 Figuren, die Kiste so klein war: Die Figuren lagen ohne irgendein einen Schutz oder Polsterung in der Kiste.
Tatataaaaa!
Schnell alles rausgegriffen während Knuffel den Karton wegnahm und...
Ein Berg Bones
Bamm. Ein Berg nagelneues Reaper Bones Material. Gemeinsam sichteten wir nun also jede einzelne Figur und diskutierten über den Stil einzelner Miniaturen, versuchten uns am alten "Rate die Werner Klocke Sculpts" Spiel und fachsimpelten über das "Bones-Material" an sich. Wir kamen zu dem Schluss, das es deutlich weicher war als anfänglich gedacht, aber auch erfreulich wenig Gussgrate und Flash enthält. Bedingt durch die Härte des Materials war leider ein Großteil der Miniaturen sehr verbogen - nichts was sich nicht mit etwas warmen Wasser beheben lässt.
Nach und nach riss ich nun alle Beutelchen auf bis alle Miniaturen auf dem Tisch lagen. Neben dem Vampire Pledge hatte ich zusätzlich noch einen Knochenriesen, Kaladrax Reborn (Skelett Drache) und Nethermaul the Undying (Zombie Drache) geordert. Illusioniert vom Preis hatte ich angenommen das Nethermaul der größte der drei Zusätzlichen Miniaturen ist. Wie falsch ich lag.

Zehn Dollar für dieses Monster
Oh mein Gott. Dieser verdammte Drache ist riesig! Ich habe weiterhin keine verdammte Ahnung was ich damit anfangen soll. Wieviel der gekostet hat? 50 Dollar? 70 Dollar? Falsch. 10. ZEHN Dollar. Wieso bekomme ich für 10 Dollar solch ein Monstrum?! Die Miniatur vor Kaladrax ist übrigens ein Kampftänzer von Citadel Miniatures - eine 28mm Heroic Scale Miniatur. Kaladrax hat eine Flügelspannweite von 12 Zoll, ist 8,5 Zoll hoch und besitzt einen fünfundzwanzig (!) Zoll langen Schwanz.
Größenvergleich
Hier en weiterer Größenvergleich. Ganz links sieht man den alten Walddrachen von Citadel Miniatures (damals 39,95 Euro inkl. Reiter, Zinn). Daneben trohnt "Nethermaul The Undying" (25 Dollar), dann folgt der "Clockwork Dragon" (15 Dollar), dann "Kaladrax Reborn" (10 Dollar) und vorne rechts ist noch ein Frostwyrm (10 Dollar). Abgesehen vom Walddrachen ist der Rest alles Teil des Kickstarters, Clockwork Dragon und Frostwyrm gehören aber Knuffel.
Nachdem ich den ersten Schock über Kaladrax überwunden hatte baute ich geschwind die gesamte Beute (abgesehen von Promo-Sophie) auf meinem Tisch, mitten im Bastel Chaos, auf.
Die Beute in all ihrem Schrecken, in all ihrer Pracht
Ich bezweifele das ich das jemals alles anmale. Um dem wenigstens ein wenig entgegen zu wirken haben Knuffel und ich uns eine Challenge ausgedacht. Wir haben alle Reaper Miniaturen in die Vampire Kiste getan und ziehen jetzt regelmäßig eine Figur raus. Ich habe "Reggie Van Zandt, IMEF Heavy Gunner", modelliert von Bobby Jackson, gegriffen als erste Figur. Neben den eifrigen Vorbereitungen für den Spielzug, Infinity, meiner kürzlichen Neuanschaffung, über die ich noch nicht geschrieben habe, ist dies gefühlt Projekt 96457 dieses Jahr.
Reggie Van Zandt, IMEF Heavy Gunner
Packen wir es an!






Mittwoch, 10. Juli 2013

Meckern und Malen am Montag: Infinity und 7TV

Nach dem letzten, eher literarischen Beitrag folgt nun ein Beitrag mit weiteren bemalten Miniaturen. Den Anfang macht der bereits im vergangenen "Neues aus dem Gebirge" Posting gezeigte Kempeitai. Der ist zwar technisch gesehen, genauso wie Dr.Evil, nicht am Montag sondern am Wochenende fertig geworden, das macht ja aber nichts.
Kempeitai


Im Gegensatz zum Keisotsu Butai sind hier einige Elemnte zusätzlich in Pseudo-Gold-NMM angemalt. Es ist selbstverständlich nicht auf ähnlichem Niveau bemalt wie es bei "richtigem" NMM notwendig wäre, für den Spieltisch genügt es aber allemal. Nachdem dieser bemalt war ging es sogleich mit den 7TV Projekt weiter. Am Sonntag habe ich dann Dr.Evil anmalen können.
Ich verlange eine Million Dollar!
Wie zu sehen ist: Das Base ist noch nicht fertig. Die Bases aller restlichen Miniaturen will ich alle gleichzeitig fertig machen. Bzw. sie noch ein wenig vor mir herschieben. Dr. Evil ging, nachdem ich mit der Haut fertig war, tatsächlich recht zügig, insgesamt sind es vielleicht zwei Stunden Arbeit. Ganz neu hingegen sind diese beiden:
Generischer Wachmann A und B
 Am Montag hatten sich Fireburner, Derbo und ich wieder zum Meckern & Malen getroffen. Während Fireburner nach langer Pause sich an seinen Preußen und dem effektiven Blacklining bei 6mm Miniaturen versuchte, Derbo Miniaturen für sein FOG:R Projekt entgratete, werkelte ich an 7TV. Zwei 28mm Minis an einem Abend ist eigentlich kein schlechter Schnitt, auch wenn auch hier das Base fehlt. Und so sehen die Schergen bisher aus:
Er ist dort entlang!
Es folgen noch zwei Wachmänner, einer mit Knüppel und einer mit Pistole. Dann ist der Evil Cast fertig und Mr. Powers bekommt noch Verstärkung in Form von Mrs. Kensington. Fehlt nur noch die Platte...


Donnerstag, 4. Juli 2013

Largos Literarische Laberei Folge 3: Historisches Tabletop - Moralisch Verwerflich(er)?

Für das heutige Thema bin ich nicht allein verantwortlich, ich wurde wie man neudeutsch sagt "angetriggert". Der Auslöser, mich selbst mit dem Thema ein bisschen zu beschäftigen war eine Diskussion über das Force on Force Regelwerk. Im Zuge der Diskussion fielen folgende Sätze:

"Wie kann man 'echten' Krieg nachspielen und das gut finden? Fantasy oder so könnte ich durchaus verstehen, aber im historischen Fall repräsentieren deine Truppen ja echte Menschen."

Das hat mich sehr stark ins Grübeln gebracht wie ich gestehen muss - was ich prinzipiell sehr gut finde. Damit ich das Thema nun wirklich ausschöpfend abhandle möchte ich tatsächlich noch ein wenig mehr ausholen.

Was ist das Hobby überhaupt?
Das Hobby "Tabletop" ist, ein sehr vielschichtiges Hobby. Meist wird in diesem Zusammenhang das Malen, Basteln, Spielen sowie der generelle Umgang in der (Internet-)Gesellschaft erwähnt. Über die "Tabletop-Gesellschaft", speziell auch im Zusammenhang mit den Leitmotiven des Metal hatte ich in einer vergangenen Episode geschrieben.
Ein Tabletopspiel bedeutet in jedem Fall die Aufbringung von Zeit und Geld, aber auch die Chance auf eine einzigartige Weise sich mit anderen Leuten zu messen. In Form eines taktischen Gefechts, einer Schlachtsimulation. Nur nicht am PC, virtuell, sondern in Form von selbst gestaltetem Gelände, aufwändig bemalten Miniaturen, Maßbändern, Würfeln und einem menschlichen Gegenspieler in Armweite.
Es gibt Unterschiede im Maßstab, im Eskalationsgrad - also Taktik auf Regimentsebene oder Truppebene, als auch im Genre.
Field Of Glory Spiel
Es gibt Fans des fantastischen Genres, dann wieder Leute die eher Science-Fiction Spiele bevorzugen und letztlich auch Spieler des "Historischen Tabletops". Dieses Subgenre beschäftigt sich mit tatsächlichen Kriegen, Schlachten und Gefechten der Weltgeschichte. Aus der frühen, vorbiblischen Epoche bis hin zur Moderne des 21. Jahrtausends. Die Besonderheit, im Gegensatz zu den "erfundenen" Tabletops, ist der starke Bezug zur Realität und die schlechtere Abstrahierbarkeit der Gefechte.
Axis and Allies

Schlachtsimulation? Kriegsspiele? Warum macht es Spaß Krieg zu simulieren?
Genau das ist der falsche Ansatz. Es macht keinen Spaß Krieg zu simulieren. Krieg ist schrecklich, menschenverachtend und generell nichts was ich gerne in irgend einer Form näher simulieren oder erleben möchte. Viel mehr geht es um einen taktischen Wettstreit, einem strategischen Vorgehen und austarieren von Kräften. Der Reiz fängt bei der Vorbereitung der Armee an und geht über das Entwerfen perfider Schlachtpläne bis hin zu gekonnter Truppenaufstellung hinweg. Es ist immer wieder aufs neue spannend seinen Gegenspieler versuchen auszutricksen - mit kleinen Zinn- und Plastikfigürchen die man selbst in liebevoller Handarbeit bemalt hat. Auf einem Spieltisch in den man ebenfalls Zeit, Geld und vor allem Arbeit gesteckt hat.

Aber wie soll das gehen wenn die Figuren echte Menschen darstellen?
Das ist der springende Punkt und auch der Aufhänger dieses "Aufsatzes" - Ist historisches Tabletop verwerflich(er)? Die Antwort ist ein klares Jein. Es kommt, wie so oft, auf die Person hinter den Würfeln an. Und damit im Umkehrschluss auf die Art und Weise wie das Hobby betrieben wird. Und wie es von Seiten der Anbieter dargestellt wird.
Eine Diskussion zu dem Thema mit einem Brettspiel affinen Kollegen ließ uns zu den zwei Spielen "Axis and Allies" sowie "Tide of Iron" kommen. Während ersteres kleine Marker, wie z.B. U-Boote verwendet, nutzt "Tide of Iron" Squads aus kleinen Plastiksoldaten, die wenn sie ausgeschaltet wurden, von ihrem Base entfernt werden. Die Art und Weise wie hier abstrahiert wird sind vollkommen anders - doch was ist besser? Tatsächlich jeden Verlust mitbekommen? Oder "Mist, noch ein U-Boot weniger"? Ist Tabletop weniger moralisch Verwerflich wenn man nur mit Blanken MDF-Bases spielt auf denen Truppenkennungen stehen?
Nein. Der Effekt ist der selbe - es wird ein Truppentyp dargestellt. Der Darstellungsgrad ist hierbei unerheblich, die Abstraktion fällt nur unterschiedlich schwer bzw. leicht. Der springende Punkt ist eher: Greift man selbst als Kunde lieber zu den kleinen Soldaten weil man möchte das man kleine Plastiknazis von ihren Sockeln runterrupfen kann wenn sie "sterben" oder genügt es einem einen kleinen Marker vom Tisch einfach wegzunehmen? Und: In wie fern steuert der Anbieter dies?
Inhalt altes Starterset Flames Of War. Man beachte die zwei grauen Würfel
Das populärste mir bekannte Beispiel in diesem Kontext ist der Hersteller Battlefront. Diese neuseeländische Firma vertreibt das 2.Weltkriegstabletop Flames of War, kurz FOW. Selbstverständlich kann man sich für eine Seite und Armee entscheiden und die entsprechenden 15mm Figuren kaufen. Man kann sogar Waffen SS spielen - Division "Das Reich" oder Division "Hitlerjugend" - z.B.. Und nun kommt der springende Punkt: Dieser Teil der Streitmacht "Deutsches Reich" verfügt über Sonderregeln welche die SS qualitativ der Wehrmacht überlegen machen. Dekoriert wird das ganze in den Regelwerken mit entsprechender Symbolik und Texten welche "heroische" Aktionen der Soldaten beschreiben. Lustiger Weise kann man auch noch passende Würfel und Marker dazu kaufen, da freut man sich gleich doppelt über die Siegrunen statt der sechs. Auf den Würfeln für das Deutsche Afrikakorps waren/sind sogar kleine Hakenkreuze. Da fehlt nur noch der Hitlergruß beim Kniffel.
Und genau da ist das Problem. Das Deutsche Reich, insbesondere die Waffen SS, wird leider viel zu oft sehr verklärt dargestellt, hier als "professionelle, furchtlose, ehrbare Truppe". Unterstützt durch zum Teil schäbige, reisserische Literatur, fern jeglichen historischen Auftrages, ist das Hauptaugenmerk eine Identifikation mit der Armee herzustellen.
Viele Regimenter, und damit auch Soldaten, der SS waren menschenverachtende Kriegsverbrecher. Damit will man sich doch auf jeden Fall identifizieren, oder nicht?
Der Punkt ist wie man damit umgeht. Ich habe selbst mal FOW gespielt - sogar besagte Waffen-SS. Aber warum habe ich das gemacht? Ganz sicher nicht weil ich es "geil" fand SS zu spielen. Oder weil ich eine knallharte Elite Truppe haben wollte. Ich war schlicht faul. Und bei der SS musste man am wenigsten anmalen um eine spielbare Armee zusammenzubekommen.
Auseinandergesetzt habe ich mich mit dem 2. Weltkrieg trotzdem erneut. Vieles war aus der Schule bekannt, sehr vieles aber leider auch nicht. Und das hat mir auch tatsächlich Spaß gemacht. Das recherchieren. Das realisieren. Das aufarbeiten. Doch es gibt sicherlich auch Spieler die sich darüber freuen wenn ihre kleinen Nazis die kleinen Amerikaner abschießen und sich überhaupt nicht mit der Geschichte des 2. Weltkrieges befassen wollen. Hauptsache der Tiger Panzer rumpelt durch Frankreich. Oder zumindest durch den Boccage.

Was ist mit anderen Epochen?
Ein anderes Beispiel ist der Vietnam Krieg und die sehr neutral gehaltene Präsentation in Charlie Don't Surf. Keine heroischen Geschichten. Keine Amerikanischen Würfel. Keine Vietcong Marker. Keine Überheroisierung der amerikanischen Streitkräfte. Die Motivation sich wirklich einzulesen in den historischen Hintergrund dieser Konflikte ist nur bei wenigen gegeben.
Ich habe schon das ein oder andere Mal Charlie Don't Surf gespielt, aber nur mit historischem Halbwissen. Ich fand das Regelwerk gut, aber irgendetwas hat gefehlt, etwas, was man im Rahmen von Fantasy und Sci-Fi Tabletops nicht vermisst: Das Hintergrundwissen. Inzwischen habe ich mir von Osprey endlich das Essential Histories - The Vietnam War 1965-1975 gekauft und auch gelesen.

Osprey Literatur zum Vietnam Krieg. Empfehlenswerter Start.
Mein Wissen vor der Lektüre des Buches kann mit Wohlwollen als "gefährliches Halbwissen" aus Filmen wie "Wir waren Helden", "Forrest Gump" und "Apocalypse Now!" bezeichnet werden. Nachdem ich das Buch gelesen hatte und mich tatsächlich, endlich mal informiert hatte, war ich komplett baff. Die Vereinigten Staaten haben sich in dem Konflikt wahrlich nicht "sauber" verhalten (Agent OrangeAgent BlueNapalmMassaker von My Lai, Operation Linebacker I und II uvm.), ebenso wenig die anderen am Krieg beteiligten Streitmächte (u.a. Viet Cong, NVA) und Staaten (z.B. Frankreich). Dennoch wird vieles davon eher spärlich behandelt, geschweige denn die Ereignisse kurz nach dem Krieg. Napalm und Agent Orange sind vielen ein Begriff, ebenso der Einfluss den der Vietnam Krieg noch heute auf die amerikanische Kultur und Politik hat.  Dennoch: Die Liste der Sachen die ich vorher nicht wusste ist elendig lang und nur ein Indiz für meine eigene Unwissenheit - weswegen ich das hier jetzt nicht weiter erwähnen werde.
Der Punkt auf den ich eigentlich hinaus möchte: Ich habe etwas aus dem Tabletop gelernt. Und damit sind wir wieder an einem wichtigen Punkt: Geschichte darf nicht totgeschwiegen werden. Aktives Aufarbeiten in spielerischer Weise bewirkt eher das Gegenteil.
Der Vietnamkrieg war eine Vollkatastrophe aus menschlichen Gesichtspunkten. Dennoch hat das Tabletop zumindest mich dazu bekommen mich aktiv mit der Zeit und der Geschichte auseinanderzusetzen. Ohne Charlie Don't Surf oder Force On Force: Ambush Valley hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht mit dem Konflikt auseinandergesetzt. Ohne Beneath The Lily Banners wüsste ich immer noch nichts über den spanischen Erbfolgekrieg. Ohne Flames Of War wüsste ich weniger über den 2. Weltkrieg und insbesondere die Geschichte der SS. Ohne Field Of Glory wüsste ich wohl das es mal nach Alexander dem Großen noch Makedonien gegeben hat - welche Rolle sie Welthistorisch gespielt haben auf keinen Fall.

Lerneffekt durch Spielen schön und gut - doch warum andere Epochen/Genres?
Die Fragestellung zielt auf etwas ganz bestimmtes ab: "Warum fange ich damit an, mich mit etwas zu beschäftigen?" Die Antwort ist oft recht unterschiedlich, beim Vietnamkrieg sind es Hubschrauber. Dieser Krieg war mit der erste größere Konflikt bei dem sehr stark auf Hubschrauber zurückgegriffen wurde. Die Hubschrauber stellen ein neues taktisches Element dar das ich gerne ausprobieren wollte. Hochmobile Einheiten mit geringen Chancen eine Position dauerhaft zu verteidigen klang nach etwas völlig anderem als ich es dato gespielt hatte.
Andere Entscheidungskriterien können auch bereits vorhandenes historisches Wissen sein - eine Epoche kann besonders strategisch anspruchsvoll sein oder besonder Konflikte enthalten, wie z.B. die Schlacht bei Issos oder die Schlacht bei Austerlitz oder sogar die Schlacht bei Waterloo. Der springende Punkt: Das Ergebnis der Schlacht ist zu Beginn ja noch vollkommen unbekannt. Was wenn Napoleon seine Infanterie stärker hätte vorrücken lassen? Was wenn er sie stattdessen langsamer hätte marschieren lassen? Was wenn er doppelt soviel Artillerie aber weniger Kavalliere gehabt hätte? Was wäre wenn? Dies macht, zusammen mit den stark unterschiedlichen, strategischen Möglichkeiten einen großen Reiz des historischen Tabletops aus.

Fazit?
Ein historisches Tabletop ist genauso verwerflich wie andere Tabletops. Es ist eine Schlachtsimulation. Und ist damit genauso verwerflich wie andere, PC-basierte Strategiespiele oder Brettspiele. Es hat ein größeres Potential zur Verwerflichkeit bietet aber auch die Möglichkeit sich aktiv mit der Geschichte eines Konflikts, einer Epoche oder eines Feldzuges auseinanderzusetzen. Wie so oft im Leben gibt es keine allgemein gültige Antwort. Jeder der mag sollte sich einfach diese sehr simple Frage stellen:

"Warum spiele ich dieses Spiel jetzt und was macht mir genau Spaß daran?"

Ich für meinen Teil werde in Zukunft ein wenig darauf achten. Und weiterhin nicht gegen Leute spielen die mit Hakenkreuzwürfeln und Brett vorm Kopf spielen.
Und würde mich wirklich über eine Diskussion zu dem Thema freuen. Ich finde es nämlich wirklich spannend wie andere darüber denken.

Neues aus dem Gebirge

Es ist nun schon Juli. Wir haben den 3. Juli 2013 während ich diese Zeilen schreibe und ich habe es geschafft annähernd zweieinhalb Monate nichts hier zu veröffentlichen. Mein Kollege Derbo war hingegen sehr fleißig und hat in unregelmäßigen Abständen seine "Derbologie" aktualisiert. Die dort entstehende FOG-Armee ist allemal einen Besuch wert. Wer sie also nicht kennt sollte dort mal vorbeischauen.

Doch zurück zum Zinngebirge. Warum hier ncihts passiert ist? Weil Hobbytechnisch nichts passiert ist. Neben umfangreichen Minecraft Sessions zusammen mit einem guten Freund hat der Sommer, die Arbeit und das private Umfeld sehr viel Zeit gefressen. Für das Hobby blieb dann wenig Zeit. Muss auch mal sein, doch nun gibt es "endlich" mal wieder ein Update.

Zuerst die schlechteste Nachricht: Das "Zu den Waffeln 2013", ein von mir geplantes und organisiertes Epic-Turnier, entfällt wegen mangelnder Resonanz. Durch die Schließung von Epic-Battles.de, die Schließung der Specialist Games Reihe bei Games Workshop und ein eher schlecht gelaufenes Turnier im Frühjahr war der Wille der "Szene" sich auf den Weg nach Hannover zu machen nicht gegeben. Ich trage hier sicherlich auch durchaus Teilschuld, immerhin habe ich das Wolfshound nicht ganz so gut abschneiden lassen, im Gegenteil, ich habe es schlichtweg verurteilt. Nachzulesen ist das übrigens hier. Kombiniert mit einem offenbar schlecht gewählten Termin, zu dem ich leider auch erst letzte Woche Feedback erhalten habe, resulitiert dies in einer Absage des Turniers. Als Ausgleich hatten wir beschlossen ein freies Epic-Wochenende zu veranstalten, stattdessen muss ich nun eventuell Arbeiten am Wochenende. Ende vom Lied: Aus dem Epic Turnier wird ein Epic-Tag. Eher demotivierend, aber inzwischen bin ich dem ganzen eher "Hauptsache wir machen irgendwas" eingestellt. Seufz.

Ende April, Anfang Mai fing ich dann mit Infinity an. Bisher habe ich das Spiel nur mit meinen MERCS Miniaturen und einigen Anima Tactics Figürchen gespielt, finde es aber eine recht spassige Alternative zu diversen anderen Skirmishern. Gekauft und geliefert wurde Ende Mai dann auch mein Starter sowie zwei Blister, die Japanese Sectorial Army, ein Ninja Hacker und ein Keisotsu Butai mit HMG.
In den vergangenen Wochen war dann meine Motivation etwas fürs Hobby zu machen wieder ein wenig geweckt. Ein Keisotsu Butai mit Combi Rifle ist auch schon angemalt, am Kempeitai habe ich ebenfalls etwas Farbe raufgepinselt. Der soll nach Möglichkeit noch dieses Wochenende fertig werden - realistisch gesehen passiert das aber eher nicht.

Keisotsu Butai mit Combi Rifle
Kempeitei (WIP). Das Blacklining fehlt noch an vielen Ecken, ebenso das Pseudo-NMM , die Haut, das Base...
Ende Juni trafen sich Thodo, Derbo und meine Wenigkeit auch mal wieder um Beneath The Lily Banners zu spielen. Thodo hat dazu einen knappen Bericht verfasst, dieser kann hier gelesen werden. Um dem Fokus von Thodo, der ungefähr das doppelte von mit angemalt hat inzwischen, auszugleichen rückten auf britischer Seite noch drei Regimenter Franzosen gegen das bayrische Heer an. Die hatten sich aber nur verkleidet oder so *pfeif*
Die Briten halten das Dorf

Erbitterte Kämpfe im brennenden Dörfchen
Das Spiel macht mir zumindest sehr viel Spaß, bis Anfang September muss ich blöderweise noch ein Bataillon anmalen und einen Commander. Also 33 kleine Briten. Mal demnächst ein schickes Regiment raussuchen. Derzeit tendiere ich zu Hamilton's 18. Foot Regiment. Das Bild kommt von der Baccus 6mm Seite, von besagtem Hersteller habe ich auch meine Miniaturen bezogen.

Auswahl diverser britischer Uniformen zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges
Doch warum müssen die Miniaturen bis September fertig sein? Weil dann erneut der Spielzug ist. Diese, vom 3TH organisierte, jährliche Convention soll auch dieses Jahr erneut in der Bürgerschule stattfinden. Im oben verlinkten Blog finden sich zahlreiche News und Infos die Convention betreffend. Ein Blick lohnt sich!

Poster Spielzug 2013

Und wie in den Jahren zuvor bin ich wieder mit einem Stand vertreten. Im ersten Jahr war es Epic auf einer 60cm x 60cm Platte sowie Blood Bowl Präsentationen auf meinem Pitch. Im zweiten, letzten Jahr, war es dann Epic auf einer 2,40m x 1,20m Platte sowie meine Hordes Of The Things Armee. Dieses Jahr, in Durchlauf drei, soll es 7TV von meiner Seite werden, die besagten BTLB-Briten werden im Gefecht gegen Derbos Franzosen antreten.
Mr.Powers hatte ich in diesem Zusammenhang (7TV) bereits gezeigt, nun folgt der erste Virtucon (Dr. Evil Corp) Sicherheitsmann. Es folgen noch weitere Modelle, unter anderem darf man sich auf Dr. Evil, weitere Scherben und Miss Kensington freuen. Und ich baue eine passende Platte. In knapp zwei Monaten. Mit der habe ich aber schon angefangen. Heute. (seufz).

Handlanger M. Donald

Damit beende ich mein "Hobby-Update". Als nächstes wird ein weiterer Beitrag aus der Kategorie "Largos Literarische Laberei" folgen, das Thema diesmal: "Historisches Tabletop - Moralisch Verwerflich(er)?"

Vielleicht brauche ich dieses Mal ja keine zwei Monate dafür.