Sonntag, 20. Januar 2013

Die Schlacht bei Kleindorf 1704, oder: Das erste Spiel BTLB

Heute war es endlich soweit, die ersten Würfel sollten über das Schicksal meiner britischen Truppen in einem Randkonflikt der Schlacht um Höchstädt entscheiden. Heute hatten sich Fireburner, Thodo, Derbo, Bohni und meine Wenigkeit getroffen um das erste Mal BTLB auszutesten. Eine Recherche im Vorfeld ergab, das sich aufgrund der Anwesenden am ehesten ein Gefecht im Beiwasser der Schlacht von Höchstädt, 1704, eignen würde. Wir einigten uns weiterhin darauf vorerst nur ein Spiel zu machen, zwischen Thodo's Bayrischen Truppen und meinen Briten, alle anderen sollten nur unterstützen. Wir hatten 4 Regelwerke vor Ort - da konnte quasi nichts schief gehen. Wie falsch wir lagen.
Kleindorf
Die bayrische Aufstellung
Details Bayern
Die britische Aufstellung
Details Grßbritannien
Auf britischer Seite traten 3 Bataillone Infanterie, 3 Schwadronen Pferde und ein Feldgeschütz an. Es waren 2 Brigadiere und General Lord Lestershire anwesend, auf Bayrischer Seite standen insgesamt 4 Bataillone Infanterie, 2 Schwadronen Kavallerie und ein Feldgeschütz. Thodo organisierte seine Truppen in 4 Brigaden, angeführt von 4 Brigadieren und einem General stellten sich die Bayern nun der britischen Offensive. 

Die ersten Runden 
 Zu Beginn passiert recht wenig, Beide Heere marschieren zielstrebig voran. Bedingt durch die Kompetenz der Generäle bleibt die LInie auch lange Zeit sehr konsistent. Ich entschließe mich, ungefähr auf halber Strecke, einen All-Or-Nothing Charge mit meiner Kavallerie aufzubauen. Dies dauert recht lange, zudem greifen sich zwei Kavallerie Schwadronen auf der linken Flanke recht früh im Spiel gegenseitig an. Bedingt durch einen versiebten Moral Check greift nur meine Schwadron an und fegt die Bayern vom Tisch. Hierbei wird die erste Standarte erobert.
Aufbauphase Schritt 2 des Supersternenzerstörers
Ein britisches Bataillon besetzt Kleindorf
Die Kanone der Bayern wird in Position geschoben
Order Phase!
Auf der linken Flanke: Charge! Auf der Rechten Flanke: Bluff!
Wird zugeklappt?
Neben dem Aufbau des Supersternenzerstörers "All-Or-Nothing" kam es vermehrt zu Regelfragen. Dies betraf Ranklappen von Einheiten, "Bin ich jetzt in der Flanke?", "Wann teste ich denn nun für Rally?", "Fliehe ich jetzt doppelt?" und der Klassiker: "Wann ist denn das Defensive Fire?". Allesamt Kinderkrankheiten die sich hoffentlich durch weitere, noch kommende Spiele in Luft auflösen werden.
Ein häufiges Bild: Stilles studieren der Regeln
Die Schlacht verlief ab diesem Moment recht unglücklich für Kurfürst Thodo von Bayern, die komplett aufgeriebene Schwadron Reiterei sorgte für demoralisierte Truppen auf seiner rechten Flanke, der in Spielzug 7 endlich in Formation und Ausrichtung gebrachte Supersternenzerstörer prallte auf eine Einheit Linieninfanterie der Bayern und rauschte direkt hindurch. 
Der Supersternenzerstörer prallt auf die bayrische Infanterie
Die Einheit wurde vollständig vernichtet, inklusive dem begleitenden Brigadier, und es klaffte ein großes Loch auf der Flanke. Zu allem Überfluss würfelte Thodo in den folgenden Runden nicht nur für den Nahkampf recht schlecht, sondern auch für seine Order Allowance. Die Bayern waren offenbar sehr geschockt von dem plötzlichen Angriff der Briten und konnten sich nur schwer umformieren um der neuen Bedrohung her zu werden. Auf der linken Flanke der Bayern wurde mehrfach versucht Kleinstadt in Trümmer zu legen, Aber ausser ein paar abgeschossenen Schornsteinen passierte auch hier lange Zeit nichts.
Die Bayrischen Truppen werden aufgebracht (Shaken) durch den Verlust  des Linienregimentes
BÄMM!
Im Hintergrund zu erkennen: Umformieren auf die neue Bedrohung durch die Britische Reiterei 
Während die Kanone weiterhin zielstrebig auf Kleindorf feuerte, richteten sich die bayrischen Truppen auf die Reiterei aus. In diesem Moment würfelte ich ausnahmsweise mal nicht alzu gut für meine Order Allowance. Dies resultierte in einem Zeitverlust beim "Sack zumachen" mit der Linieninfanterie und einem trägen Neu-Ausrichten der Kavallerie.
Die Britischen Truppen rücken leider, bedingt durch die Inkompetenz des britischen Generals, nicht weiter vor
Die Bayern feuern auf die Briten
PIFF!
Nach 2 Runden waren die Briten endlich in Feuerreichweite und schossen mit ihren Musketen auf die bayrischen Truppen. Es folgte ein längeres Feuergefecht zwischen Linieninfanterieregimentern während sich auf der linken Flanke weiter die Kavallerie versuchte neu auszurichten. Der Vorteil des Platoon Firing kam mir hier sehr zugute, so konnte ich ohne Mali auf die Bayern zumarschieren. Die Kavallerie versuchte sich an einem Angriff auf die Bayrischen Truppen, versagte aber den Moraltest und stand nun auf dem Präsentierteller genau vor den Läufen eines weiteren, bayrischen Linienregiments.
Die Linieninfanterie bewirft sich gegenseitig mit Wattebäuschen
"Seitenfoto" der Linieninfanterie
Kurfürst Thodo ist skeptisch ob die Linie halten wird
Als der Rauch sich ein wenig verzogen hat gerät die Schlachtlinie durch einen zum Teil erfolgreichen Angriff der Kavallerie erneut in Unordnung und besiegelt so das Schicksal der bayrischen Truppen. Die Kavallerie von Lord Schomberg gibt ihren Pferden die Sporen und stürmt auf die Bayrischen Linien zu. Leider scheitert Thodo erneut daran mehr als eine drei auf einem W6 zu werfen (trotz mehrfachem Würfelaustauschen seitens der anwesenden Personen) und die Lineininfanterie, welche noch keinerlei Verluste erlitten hat, flieht mit wehenden Fahnen vor der britischen Reiterei. Sie flieht direkt von der Kavallerie weg, was sie in eine ziemlich schlechte Position direkt in eine befreundete Einheit Linieninfanterie bringt - die munter von den Briten beschossen wird. Gewillt dies aufzuhalten erhält die Einheit den Rally Befehl. Sie soll sich sammeln um anschließend die Kavallerie ein für allemal aus dem Spiel zu nehmen.
Rally gelingt auf die 4+ hier...
...oder auch nicht.
Nachdem das eher so mittel geklappt hat wechselt der "Retreat" in ein "Rout", die Infanterie rennt kopflos und unverwundet vor der Kavallerie weg, direkt in die befreundeten Truppen hinein welche dadurch Disordered werden. Problem hier: Disordered Truppen dürfen keinen Angriff ansagen und verlieren diverse Boni im Nah- und Fernkampf. 
Die Briten stoßen weiter vor, trotz erheblicher Verluste bei der Kavallerie
In einem letzten Vorstoß stürmen die Briten auf die angeschlagene Infanterie und greifen, von den Resten einer Kavallerieschwadron, die bayrischen Truppen an. 
Ein Flankenangriff der Kavallerie in den Nahkampf hinein besiegelt das Schicksal der bayrischen Truppen
Die Bayern werden auch hier sehr dezimiert, den folgenden Moraltest verlieren sie und werden, aufgrund der Anwesenheit der Reiterei, an Ort und Stelle vernichtet. An dieser Stelle haben wir abgebrochen, der Schlachtausgang war ab diesem Moment recht eindeutig - zudem waren wir nun auch bereits knapp 4 Stunden am Werk.
End of Game
Die Verluste auf britischer Seite beschränken sich hauptsächlich auf die Kavallerie, diese hatte den Großteil des Feuers auf sich gezogen. Auch fiel mir persönlich auf, das Pferde, bedingt durch die "immer Verluste" Tabelle bereits nach einem Nahkampf zuwenig Lebenspunkte haben um weitere Nahkämpfe sinnvoll auszufechten. Hier benötigt man also definitiv mehr als 3 Schwadronen.
Auf bayrischer Seite standen noch 2 Linienregimenter, die Kanone und eine Schwadron Kavallerie, also genau die Hälfte. Thodo hatte in den Nahkämpfen sehr oft einfach nur Pech, bei den "First Volley" haben wir uns beide sehr verschätzt, 4cm ist doch deutlich weniger als man zuerst annimmt.
Den ersten Sieg konnte damit Großbritannien erzielen, doch ich habe das Gefühl das die Bayern auf ihrem Rückzug durch ein paar Franzosen unter dem Kommando vom Marquis de Derbo unterstützt werden könnten...

3 Kommentare:

  1. Toller Spielbericht, BTLB habe ich selbst nie gespielt, aber es sieht vielversprechend aus.

    Gruß,
    Thomas

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  2. Vielen Dank! Schau einfach beim nächsten Spiel vorbei, ein paar Parteien sind noch unvergeben in unserer Spielgruppe :)

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  3. Danke, Largo, das werde ich gern machen!

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