Mittwoch, 29. Januar 2014

Let's Play Epic:Armageddon

Auf 3++ gab es vor einigen Tagen einen recht interessant geschriebenen Artikel mit dem Thema There is another 40K game. And it's good. Diesen Artikel möchte ich als Anlass nehmen, meine Sicht auf Epic:Armageddonzu zeigen. Da ich einen ähnlichen Artikel bereits für ICOG verfasst habe, möchte ich daraus direkt eine Reihe machen. Ein ähnliches System gibt es in Video Form bereits von BeastsOfWar oder auch in Form zahlreicher "Let's Plays" für Videospiele. Los geht es also mit Teil 2, Let's Play: Epic Armageddon

Das Spiel selbst und seine Geschichte
Epic: Armageddon ist die 4. Edition des Spiels "Epic". Angefangen hat alles 1988, mit riesigen Kampfrobotern, Titanen, im Warhammer 40.000 Universum im gleichnamigen Spiel "Titan Legions". Es folgten weitere Editionen, unter anderem Epic 40.000, welches vielleicht dem ein oder anderen noch bekannt sein könnte. Dies erschien 1997 auch in Deutschland in einer Starter Box. Die Edition fand nur mäßig Anklang in der Stammspielerschaft, viele Mechanismen und Einheiten wurden stark abstrahiert. Nach kurzer Zeit war Epic aus den Regalen wieder verschwunden. Die aktuelle Edition von 2003, Epic:Armageddon erfreut sich nun schon seit knapp 10 Jahren immenser Beliebtheit unter den Fans des Systems, fristete aber dank der Veröffentlichung als Mail Order Only Artikel von Anfang an ein Schattendasein. Inzwischen ist der Vertrieb vollständig eingestellt worden. Die entstandene Lücke wird durch allerlei kleinere Miniaturenschmieden, wie Beispielsweise Onslaught Miniatures, Exodus Wars oder auch Microworld ausgefüllt. Auch die Regeln selbst haben ein neues "Zuhause" gefunden und werden von einer starken Community weiter entwickelt und ausgiebigst getestet. Die Regeln sind kostenfrei unter http://www.net-armageddon.org/ zu beziehen, dort gibt es auch Pappmarken zum ausprobieren von Epic.

Gefunden auf Photobucket
Spielmechanismen
Epic nutzt, ähnlich wie die anderen Publikationen von Games Workshop, nur 6-seitige Würfel. Neben den obligatorischen Abläufen, wie Beschuss und Nahkampf, sind bei Epic noch zwei weitere Würfelwürfe wichtig: Der Befehlswurf und der Initiative Wurf.
Der Befehlswurf ist ein, in der Regel sehr leicht zu bestehender Test (eine zwei oder mehr auf einem sechsseitigen Würfel) welcher jedoch durch äußere Faktoren modifiziert werden kann. Scheitert der Test, so muss die Einheit "aussetzen" und darf sich, anstelle eines breiten Portfolio an Aktionsmöglichkeiten, nur entweder Bewegen oder Schiessen oder die Moral wiederherstellen. Der Initiative Test hingegen bestimmt welche Fraktion zuerst beginnt im kommenden Zug - Epic wird zudem Einheitenweise gespielt, ähnlich wie Malifaux oder andere Skirmisher. Das bedeutet, Wenn Spieler A eine Einheit aktiviert hat und mit ihr gehandelt hat, fährt er nicht fort, sondern gibt die Kontrolle an Spieler B ab der nun die Möglichkeit hat zu handeln.

Gefunden auf Spikey Bits
Taktische Besonderheiten
Wie bereits erwähnt, dreht sich vieles bei Epic um den Befehlswurf und die hierfür anwendbaren Modifikatoren. Diese werden Blastmarker genannt. Essentielles Element bei Epic ist es, den Gegner zu behindern - mit den genannten Markern. Kann der Gegner die eigenen Formationen nicht aktivieren, kann er nicht mit ihnen Handeln. Kann er dies nicht, kann er auch keine Missionsziele einnehmen.

Warlord Titan (GW Online Shop Stock Photo)
Wie gewinnt man
Üblicherweise wird das sogenannte "Tournament Scenario" gespielt. Hierbei müssen eine Reihe Missionen erfüllt werden, diese erfordern oftmals ein gewisses Vorausplanen, taktische Überlegungen und "die richtigen Einheiten an der richtigen Position zur richtigen Zeit". Die Missionen reichen von einnehmen von Objectives, durch Marken auf dem Spielfeld gekennzeichnet, bis hin zu dem Ziel, die teuerste Einheit des Gegners auszuschalten.

Gefunden auf Photobucket
Warum sollte man es spielen
Epic ermöglicht es, sehr große Gefechte auszutragen. Von meterhohen Kampfrobotern über riesige Panzer und Raumschiffe bis hin zum einfachen Soldaten kann all dies in einer Schlacht eingesetzt werden - und zwar sinnvoll. Im Gegensatz zu Warhammer: 40.000 Apocalypse braucht man hierfür nicht einmal tausende von Euro noch eine Turnhalle um all dies unterzubringen. Weiterhin bleibt es, trotz der immensen Bandbreite an Truppen, taktisch anspruchsvoll, schnell und doch strategisch. Wer nicht auf die Synergien der einzelnen Truppengattungen achtet wird sang und klanglos untergehen - es gibt bei Epic keine No-Brainer Einheiten.

Epic Wintermanöver I (2011)
Fazit
Epic ist ein strategisches Spiel das sehr viel Spaß macht. Weiterhin sind die Regeln umsonst. Ein Test des Spiels kann also eigentlich nicht schaden. Doch auch Epic ist nicht perfekt. Die Bezugskanäle sind nicht vergleichbar mit anderen Games Workshop Produkten, teilweise sind die Entwicklungszeiten sehr lang (Tyraniden haben mehrere Jahre gebraucht um eine stabile Armeeliste zu bekommen) und gewisse Mechanismen ergeben meines Erachtens wenig Sinn. Dies sind aber allesamt lösbare Hindernisse.

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